Faustball
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Heute dürfen wir den Spieler aus der 3. Mannschaft, Markus Moll, etwas näher kennenlernen. Im folgenden kleinen Interview beantwortet Markus Fragen zu seiner Person und seinem Werdegang als Spieler des TV Olten!

Vorname: Markus
Nachname: Moll
Wohnort: Wangen b. Olten
Geburtsdatum: 26.09.1959

Faustballer seit: Sommer 1976
Mitglied der Faustballriege seit: November 1977 

Interview

In der laufenden 2. Liga Saison befindest du dich mit deiner Mannschaft in der vorderen Tabellenhälfte, genauer gesagt auf Platz 2. Mit 7 Punkten seid ihr absolut akzeptabel in die Saison gestartet. Wie ist die Stimmung im Team?

O ja, der Start in die diesjährige Feldsaison ist uns sehr gut gelungen – für mich eher überraschend. Realistisch gesehen haben wir die guten Resultate mehreren Faktoren zu verdanken. Einige unserer gegnerischen Mannschaften mussten personell geschwächt antreten. Wir hingegen konnten mit Patrick Hohl einen effizienten Spieler im Team einbauen und somit unsere Abwehr und punktuell auch den Angriff verstärken. Patrick hat vor nicht allzu langer Zeit im ersten Team gespielt, will jedoch – bedingt durch seine Weiterbildung –dieses Jahr kürzer treten. Ein weiterer Faktor für die Resultate ist wirklich der gute Teamgeist. Dies war in der Vergangenheit nicht immer so. Wir älteren Spieler mussten auf dem Spielfeld lernen, gegenseitig zu akzeptieren, dass unsere spielerischen Möglichkeiten mit dem Alter eingeschränkt sind.

Durch den Personalmangel in der ersten Mannschaft ist es Mitte Mai sogar vorgekommen dass du in der 1. Mannschaft in der NLB aushelfen musstest. Woran merkt man den Unterschied von der 2. Liga zur NLB am stärksten?

Vorweg, ich habe mich sehr gefreut wieder einmal in der NLB spielen zu können. Allerdings ging ich mit einer guten Portion Respekt in das Spiel. Vielleicht mit etwas zu viel Respekt. Nach meiner Einschätzung konnte ich, als Mittelmann eingesetzt, nicht die beste Leistung abrufen. Die Zuspiele waren anfangs sehr unpräzise und auch bei der Abstimmung mit den Hinterleuten hatte ich hie da meine Probleme. Zum Glück konnten die Schwächen durch die Mitspieler kompensiert werden.

Unterschiede zwischen der 2. Liga und NLB liegen naturgemäss am wesentlich höheren Rhythmus und der Spielvariationen. Alles schneller und man muss läuferisch einiges mehr leisten. Die Abnahmen müssen reflexartig und doch präzise erfolgen. Etliche Bälle, die der Mittelmann in der 2. Liga abnehmen muss, konnte ich im NLB-Spiel den Hintermannen überlassen und dafür den Angriff mit dem Zuspiel einleiten. Ein letzter Unterschied zwischen den beiden Ligen: In den unteren Ligen sind Spieler auch Schiedsrichter. In der NLB werden eigens national brevetierte Schiedsrichter gestellt.

Markus, auch du hast einmal frisch angefangen. Wo bist du gestartet, wer hat dich gefördert?

Insider wissen, dass ich im Bifangschulhaus aufgewachsen und somit mit dem Faustballsport sozusagen gross geworden bin. Damals wurde praktisch jeden Abend auf den Bifangmatte trainiert und an den Wochenenden fanden dort Turniere oder Meisterschaftsrunden statt. Auf dem Platz waren der Lehrerturnverein, der Männerturnverein und natürlich der TV Olten präsent. Leider fand damals in den Vereinen keine Jugendförderung statt, weshalb ich erst in der Lehre in der EAO im Firmensport mit dem Faustballspielen angefangen hatte. Walter Bolliger spielte damals beim TV Olten in der NLA und verstärkte zusätzlich als sogenannter Z- Spieler (externer Spieler) das Team EAO. Er war dann auch die Person, die mich zum Training im TV Olten motiviert hatte. Geformt wurde ich anfangs vor allem durch Bruno Blum, Röbi Woehrle, Peter Röteli und natürlich durch Dieter Bosshardt. Die beiden Mannschaften des TV Olten spielten damals in der NLA und NLB, was für mich trotz des regelmässigen Trainings ein noch zu hohes Niveau gewesen wäre. Da die Männerriege des TV Olten aber mit einer Mannschaft in der 1. Liga vertreten war, konnte ich die Spielpraxis dort erlangen. Jeder im Team wollte mir was beibringen, angefangen bei Willi Borner, Hugo Bär, Louis Büttiker, Willi Woehrle, etc. Nach zwei Jahren bei den Männern wurde ich dann vereinzelt im zweiten TVO-

Team eingesetzt. Erst Jahre später, nachdem aus personellen Gründen ein Team aus der Nationalliga zurückgezogen werden musste, konnte ich mich zum Stammspieler im damaligen ersten Team entwickeln.

Welche Ziele möchtest du diese Saison mit dem Team erreichen, was sind deine persönlichen Ziele im Faustballsport?

Momentan bereitet mir mein Ischiasnerv etwas Sorge. Mein oberstes Ziel ist es daher, die Saison gesund und beschwerdefrei beenden zu können. Wenn wir Ende Saison mit dem Team 3, aber auch mit den Senioren noch sportlich gut dastehen, ist dies grossartig. Ich denke aber, mit der prekären personellen Situation in allen drei Teams sollten wir im "drei" keine sportlichen Ziele setzen. Die Freude am gemeinsamen Faustballsport sollte überwiegen.

Was macht der TV Olten so besonders, warum bleibst du uns noch lange erhalten?

Nach ein paar Jahren in der Fitnessriege wurde ich auch sehr gut in der Faustballriege aufgenommen und fühlte mich sofort sehr wohl. Schon nach kurzer Zeit wurde ich in mein erstes Amt berufen. Anfangs Achtzigerjahre musste (!) ich von Bruno Blum das "Faustballkässeli" übernehmen. Von da an war ich eigentlich immer in irgendeiner Funktion im Verein tätig: Buchhaltung und Technische Leitung in der Riege, dann Aktuar, Technischer Leiter, Präsidium und schlussendlich Redaktor der "Sport-Revue" im Gesamtverein. Nachdem ich das TVO-Präsidium abgeben konnte, übernahm ich wieder die Riegenkasse, der Kreis hatte sich sozusagen geschlossen. Es macht fast den Eindruck, dass ich mich um die Ämter gerissen hätte. Dies ist nicht der Fall, eher war ich der Mensch, der nach längerer Bearbeitung nicht nein sagen konnte und doch haben mir die Aufgaben mit ihren Herausforderungen viel Freude bereitet. Durch die Zeit im Gesamtvorstand kannte ich fast jedes Mitglied im Verein und konnte die meisten sogar beim Namen nennen. Ich glaube, ich konnte viel Vertrauen entgegennehmen. Mit dem Rückzug ins zweite Glied hat sich die Situation in den letzten Jahren sicher verändert, trotzdem fühle ich mich nach wie vor sehr stark mit dem TV Olten und seinen Mitgliedern verbunden. Heute ist der TV Olten, vor allem die Faustballriege, für mich ein Stück Zuhause, ich fühle mich in der „Faustball-Familie“einfach sauwohl. Es ist vor allem das Kollegiale, was für mich so wertvoll ist.

Erzähle uns doch kurz als letztes noch wie du die Zukunft des TV Olten siehst.

Zukunft des TV Olten oder der Faustballriege?

Bezüglich dem TV Olten kann ich mich kaum äussern. Als "normales" Mitglied bekommt man nicht mehr viel mit, auf jeden Fall fühle ich das so. Ich versuche mich vor allem aus der Sport- Revue und hie und da dem Internet auf dem Laufenden zu halten.
Ich wünsche mir, dass mit dem neuen Präsidium wieder etwas Schwung in den Verein kommt.

Die Faustballriege hatte in der Vergangenheit immer wieder Hoch und Tiefs durchlebt. Es gab Zeiten mit nur einem Team, dann waren's mal fünf, darunter auch Frauen Teams. Aktuell haben wir in jedem der drei Teams mit personellen Engpässen zu kämpfen. Tendenziell steuern wir also wieder einmal einem Wellental entgegen. Erfreulich finde ich die Entwicklung im Jugendbereich. Bruno Rölli kann im Training eine stattliche Anzahl Jugendliche begrüssen. Diese Situation lässt für die Zukunft der Faustballriege hoffen.

Damit auch in der Faustballriege neuen Schwung einzieht, wünsche ich mir, dass der Vorstand in ein bis maximal zwei Jahren durch die jüngeren Aktivmitglieder abgelöst wird. Für uns "Alten" ist es Zeit abzutreten.

Wir bedanken uns recht herzlich bei Markus für seine Antworten und wünschen Ihm weiterhin eine tolle und verletzungsfreie Saison!

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